Der Illasbergsee ist ein Überbleibsel des nacheiszeitlichen Füssener Sees und wird heute vom Wasser des Forggensees gespeist. Bevor 1954 der Lech zum Forggensee aufgestaut wurde, mündete bei Deutenhausen, welchess heute in den Fluten des Forggensees verschwunden ist, der Abfluss des Illasbergsees im Lech. Während der alljährlichen Niedrigwasser Periode des Forggensees ist der Bachlauf vom Illasbergsee Richtung Lech, heute Forggensee, deutlich sichtbar. Auch das Wasser fließt vom Illasbergsee in den Forggensee.
Erstmals seit 60 Jahren tauchte der „Kreizlesfelsen“ wieder aus den Fluten des abgelassenen Forggensees auf. In der Zeit der Lechflösser war das eine der gefährlichsten Stellen am Lech. Später machten die einheimischen Burschen die Illasbergschlucht zu Ihrem Abenteuer-spielplatz.Die Besteigung der Felsnadel galt als Mutprobe, der man sich stellen musste.
Die Entstehung des Forggensees führte zur Umsiedlung mehrerer Dörfer und Weiler, darunter Deutenhausen, Forggen, Kernreuten und Teile von Brunnen, was über 300 Menschen betraf. Die Bewohner wurden frühzeitig informiert, erhielten Entschädigungen und Hilfe bei der Umsiedlung in nahegelegene Gebiete. Trotz der Unterstützung bedeutete die Umsiedlung für viele einen schweren Verlust, da sie ihre Heimat, ihre landwirtschaftlichen Flächen und oftmals auch ihre sozialen Strukturen zurücklassen mussten.
Die meisten Gebäude wurden abgerissen, einige historische Bauten, wie die Kirche von Forggen, wurden jedoch versetzt, m das kulturelle Erbe zu bewahren. Während des jährlichen Ablassens des Sees im Herbst sind die Überreste der alten Dörfer teilweise sichtbar und ziehen viele Besucher an.
Die Umsiedlung war ein komplexer und emotional herausfordernder Prozess, der aber letztlich notwendig war, um die wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Vorteile des Forggensees zu realisieren. Heute erinnert ein Gedenkstein an die untergegangenen Orte und ihre Bewohner.
Der Forggensee, auch Speicher Roßhaupten genannt, ist ein Stausee im Allgäu, entstanden durch den Bau der Staumauer Roßhaupten, der von 1950 bis 1954 durchgeführt wurde. Er ist der größte Stausee Deutschlands und liegt nordwestlich von Füssen. Die Idee, einen Stausee zu errichten, wurde hauptsächlich durch das Bedürfnis nach Hochwasserschutz und der Regulierung der Wassermenge des Lechs motiviert, um die Energieversorgung durch Wasserkraftwerke zu sichern.
"Der Forggensee" von Thomas Häring und Hubert Jäger, erschienen 2024, beleuchtet die Geschichte und Bedeutung des Forggensees im Allgäu. Häring verwendet eine Mischung aus historischen Aufnahmen, persönlichen Erzählungen und aktuellen Bildern, um die Entstehung des Sees und die damit verbundene Umsiedlung mehrerer Dörfer darzustellen. Der Film zeigt die technischen Herausforderungen des Staudammbaus sowie die emotionalen und sozialen Auswirkungen auf die betroffenen Bewohner. Durch Interviews mit Zeitzeugen und Experten gibt der Film einen tiefen Einblick in die historischen Ereignisse und die langfristigen Auswirkungen des Stausees auf die Region.
Thomas Häring, Filmemacher aus Marktoberdorf
2014 während des historischen Tiefstand des Forggensees war Thomas Häring erstmals mit der Kamera auf dem Seegrund unterwegs. Inspiriert durch das Büchlein „Der Forggensee – Bilder aus einer Versunkenen Welt“ begann er sich intensiv mit der Geschichte des Forggensees zu beschäftigen. Seitdem ließ Ihn, ein leidenschaftlicher Fotograf und Filmemacher, die Idee nicht mehr los, einen eigenen Film über den Forggensee und seine Geschichte zu drehen. 2018 konnte er Hubert Jäger, ein Clubmitglied der Film- und Fotofreunde Marktoberdorf e.V., für das Filmprojekt begeistern.
Hubert Jäger, Fotograf aus Betzigau
Eine Festplatte mit einem Datenvolumen von acht Terabyte brachte ihm Thomas Häring beim ersten Treffen. „Ich habe zwei-drei Wochen nur gesichtet", erzählt Jäger. Er konnte sofort erkennen, was für wunderschöne Aufnahmen da vor Ihm lagen. Viel Zeit verbrachte Jäger damit, die schönsten Szenen herauszusuchen.